Vorwort zu Band VII

Die Besiedelung des Peiner Raums ist keine Geschichte stetigen Wachstums. Unterschiedliche Gründe führten zu Niedergang und Aufgabe. Spätestens seit Beginn der Wüstungsforschung in unserer Region zu Beginn der 1960er Jahre formte sich nach und nach ein Bild auch der räumlichen Lage vergangenener Dörfer und Ansiedelungen. Es wird heute ersichtlich, wie hoch bereichsweise die Siedlungsdichte gewesen war. Dies führt uns vor Augen, dass nahezu der gesamte Landkreis als Kulturlandschaft anzusprechen ist. Urwälder oder gänzlich von menschlichem Einfluss unberührte Natur fnden sich daher heute nicht mehr. Wölbäcker als Relikte ehemaliger Ackerfluren in heutigen Wäldern sind nur besonders gut erkennbare Zeichen dieser Umwälzungen.

Die Aufsätze von Thomas Budde fassen den heutigen Stand der Wüstungsforschung zusammen und bereiten die Ergebnisse der vom Kreisheimatbund Peine und dem Heimatverein Dungelbeck unterstützten Grabung Alrum in diesem Kontext umfassend auf. Alrum als Beispiel gelungener archäologischer Begleitung von Baumaßnahmen macht deutlich, dass selbst nach jahrhundertelanger, intensiver landwirtschaftlicher Nutzung noch aussagekräftige Befunde zu erwarten sind.

Das Beispiel Throne von Gerhard Spiller zeigt dagegen, dass es nicht immer ganz einfach ist, ausgehend von der schriftlichen Überlieferung eines Ortes auch den ortskonkreten Nachweis zu führen.

Trotz des inzwischen guten Kenntnisstandes bleibt daher auch noch für zukünftige Forschungen „Raum“ und vermutlich wartet auch noch so manche Überraschung unter der Oberfläche auf Entdeckung.

 Ralf Holländer im Mai 2016

Inhalt

Thomas Budde
Einführung in die Wüstungsforschung und zum Stand der Forschung im Peiner Land

Thomas Budde
Die mittelalterliche Dorfwüstung Alrum bei Dungelbeck -
Eine Bilanz der bisherigen Untersuchungen

Gerhard A. Spiller
Das geheimnisvolle Throne