November


Von Bockwindmühle bis Dorfdisco –
Museumsdorf Cloppenburg, Kontinuität und Wandel einer Kulturinstitution

 Das Museumsdorf Cloppenburg gehört zu den großen und meistbesuchten Museen Niedersachsens. Als ältestes Freilichtmueum in Deutschland genießt es eine besonders hohe Publikumsgunst. Aktuell sind es rund 280.000 Menschen pro Jahr, die der Einrichtung einen Besuch abstatten: Einzelbesucher, Familien mit Kindern, Schulklassen, Seniorengruppen, Vereine und nicht zuletzt eine große Anzahl von Neubürgerinnen und Neubürger. Jährlcih stattfindende Events (Veranstaltungen) wie die "Gartenpartie", die "Dorfkirmes" oder der "Nikolausmarkt" unterstützen den großen Zuspruch udn tragen zur positiven öffentlichen Wahrnehmung bei, aber nur die Erforschung und Vermittlung von Inhalten binden das Museumspublikum nachhaltig. 

Das Museum profitiert von seinem ganzheitlichen Ansatz, der Architektur-, Kultur- und Sozialgeschichte im Ensemble darstellt. Diese Form des Abbildens und Vermittelns wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Skandinavien entwickelt und fand alsbald Rezipienten in vielen Teilen Europas. Anfänglich beschränkte sich der Ansatz auf die Darstellung der vorindustriellen bäuerlichen Welt , aber spätestens ab den 1970er Jahren gerieten auch Teile der industriellen Kultur und damit auch andere Bevölkerungsgruppen in den Blick. Heute verfolgen viele Freilichtmuseen das Ziel, den historischen Prozess und den damit verbundenen kulturellen Wandel (ländlicher) Gesellschaften aus regionaler Perspektive darzustellen. Ausgangspunkt ist dabei zumeist das translozierte Gebäude, das als Einzelbeispiel oder eingebunden in ein bauliches Ensemble (Baugruppe, Straße oder gar ein ganzes  Dorf) das Bauen, Arbeiten, Wohnen und Leben früherer Generationen vor Augen führt. Diese Form der ganzheitlichen Vermittlung spricht Menschen an - und tut es umso mehr, sobald sich in dem Dargestellten auch ein Teil der eigenen Geschichte wiederfindet. Das führt dazu, dass Freilichtmuseen bestrebt sind, zumindest einen Teil des sich immer rascher vollziehenden kulturellen Wandels zu dokumentieren, zu erforschen und im Original abzubilden.

Noch vor dreißig Jahren hätte wohl niemand ernsthaft daran gedacht, eine Landdiscothek mit sämtlichem Inventar für die Nachwelt in einem Freilichtmuseum zu erhalten. Das Niedersächsische Freilichtmuseum hat diesen Schritt inzwischen vollzogen. Die Translozierung (Umsetzung) der Dorfdiscothek "Zum Sonnenstein" aus Harpstedt im Landkreis Oldenburg ist abgeschlossen, der Wiederaufbau als Teil einer neuen Baugruppe im Museumsdorf in Cloppenburg in vollem Gange - begleitet von hohem überregionalem Interesse der Medien. 

Unter dem Titel "Museumsdorf Cloppenburg - Kontinuität und Wandel einer Kulturinstitution" berichtet Prof. Dr. Uwe Meiners, bis 2018 ltd. Direktor dieser Einrichtung, über die Geschichte und aktuellen Herausforderungen von Freilichtmuseeen. Ihnen fällt bei der Erforschung und Vermittlung regionaler Kulturgeschichte - ähnlich wie dem Kreismuseum in Peine - eine herausragende Funktion zu, auch wenn es darum gehjt, Neubürgerinnen und Neubürger für dei Wahrnehmung "fremder" und "eigener" Kulturen zu sensiblisieren und damit einen Integrationsprozess in Gang zu setzen. 

Die Veranstaltung findet statt am Montag, dem 11. November  2019 im Kreismuseum Peine, Stederdorfer Straße 17, 31224 Peine.
Beginn ist um 19:30 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

 

Montag, 11.11.2019
19:30 Uhr
Kreismuseum Peine
Stederdorfer Str. 17
31224 Peine

Eintritt frei

Museumsdorf Cloppenburg, jährliche "Dorfkirmes" mit den museumseigenen Karussells.

Referent Prof. Dr. Uwe Meiners:

Studium der Germanistik, Geographie und Volkskunde an der Universität Münster, dort wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent, ab 1986 Leiter des Schlossmuseums Jever, ab 1996 bis 2018 Direktor des Niedersächsischen Freilichtmuseums-Museumsdorfs Cloppenburg, Honrorarprofessor, Wahrnehmung verschiedener ehrenamtlciher Aufgaben als Beirats- und Vorstandsvorsitzender.